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Über die Gewährung der Bundeswaldprämie wurde schon berichtet. 38.100 € bekam die Gemeinde Hottenbach für ihren 381 ha großen PEFC-zertifizierten Gemeindewald aus diesem Topf. Im Mai überreichte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner den Ortsbürgermeistern der Verbandsgemeinde in der Mehrzweckhalle Niederwörresbach die symbolischen Förderbescheide. Anlässlich dieser Übergabe sprach Ortsbürgermeister Hans-Joachim Brusius eine Einladung an Bundeslandwirtschaftsministerin Frau Klöckner aus in den Gemeindewald Hottenbach zu kommen um sich selbst vor Ort im Wald ein Bild zu machen, welche Leistungen der Wald für unsere Gesellschaft bringt.
Diese Einladung hat Frau Klöckner, wie sie sagte, gerne angenommen und hatte am vergangenen Dienstag unseren Gemeindewald besucht. Eine Delegation des Gemeinderates, des Forstamtes, ein Vertreter des Jagdpächters und zwei Pressevertreter empfingen die Ministerin am Waldeingang an der Hottenbacher Kreuzung.
Flugs wurde morgens wegen dem regnerischen Wetter noch ein Pavillon über dem von den Forstwirten hergerichteten massiven Rednerpult aufgebaut, welches bei der Ministerin besondere Beachtung fand.
   
Hans-Joachim Brusius begrüße die Ministerin und hob die Bedeutung des Waldes mit seinen vielen Funktionen hervor. Der Wald bindet durch sein Holzzuwachs Kohlendioxid aus der Atmosphäre, was die Ministerin sogar mit 14 % des jährlichen Klimagasausstoßes der Bundesrepublik bezifferte. Frau Klöckner hob ihrerseits diese vielfältigen Ökosystemleistungen hervor. Zum einen produziert der Wald den nachhaltigen Rohstoff Holz, gewährt aber auch vielschichtige Schutzfunktionen für Boden, Wasser und Klima. Dies anzuerkennen sei auch ihr Ziel. Sie kenne die Resolution der Gemeinden der Verbandsgemeinde und unterstütze die Forderungen der Waldbesitzer.
  
Dies umzusetzen erfordert von den Kommunen viel Atem und Ausdauer, aber auch geschultes und motiviertes Personal und eine dauerhafte finanzielle Unterstützung sowie die richtigen Rahmenbedingungen, ergänzte der Ortsbürgermeister. „Die Wälder, die Sie heute hier sehen, wurden nach den Stürmen Vivian und Wiebke 1990 neu aufgeforstet“ berichtete er weiter.
 
Welchen Aufwand die Gemeinde leistet, um ihren Wald zu einem stabilen Mischwald umzubauen, wurde der Bundeslandwirtschaftsministerin am Beispiel von gepflanzten Weißtannengruppen gezeigt. Sie sollen die natürliche Baumartenvielfalt als stabile Mischbaumart ergänzen, sagen die Experten dieser Baumart doch nach, dass sie als Nadelbaumart auch in einer wärmeren Zukunft durch ihr tiefgehendes Wurzelwerk noch gute Chancen hat. 
 


Gerade auf der anderen Wegseite des Morbacher Pfades stehe sie dann, die alten Bäume. Beeindruckend sind sie diese alten Fichten. Einige von ihnen fast 150 Jahre alt, mit mächtigen Wurzeln und langen Kronen. Sie strahlen eine eigene Atmosphäre aus, fand auch die Ministerin. Geben sie dem Menschen doch eine besondere Empfindung. „Kenn Sie Waldbaden?“ fragte die Ministerin und berichtete von der besonderen Wirkung die von Bäumen und Wäldern ausgeht, so dass es jetzt sogar einer ersten anerkannten Heilwälder in Deutschland in Lahnstein eingerichtet wurde.
 

Dann gab es noch eine Überraschung zum Abschluss des Waldbegangs: Ein „Tischlein deck dich“ stand liebevoll hergerichtet und mit einem Pavillon geschützt im Wald. Da konnte auch der stärker werdende Regen die Überraschung und die Freude der Gäste nicht trüben. Trotz des engen Terminkalenders nahmen sich die Gäste noch gerne die Zeit um über die aktuelle Entwicklung auf den Sägeholzmarkt zu diskutieren. Bei stark gestiegenen Anforderungen an die Bewirtschaftung der Wälder verbleibt leider beim Waldbesitzer zu wenig Geld, waren sich die Kommunalpolitiker und die Bundeslandwirtschaftsministerin einig. Schließlich war der Wald früher für die Gemeinden eine Bank, mit der sie wichtige Vorhaben für die Bürger der Gemeinde finanzierten. Auch wenn unterm Strich der Gemeindewald auch im Schnitt in den letzten Jahren immer noch einen Beitrag in den Gemeindesäckel leistete, so ist dies aber leider keine verlässliche Größe mehr. Dies schmerzt um so mehr, als die Gemeinde doch mit dem Umbau des Gemeindehauses und dem Neubaugebiet gerade aktuell in die Zukunft des Ortes investiert.

 
Frau Klöckner fand lobende Worte zum Abschluss. Am morgigen Tag stelle sie den aktuellen Waldbericht ihres Ministeriums dem Kabinett vor und sie versprach den Anwesenden dem Kabinett mitzuteilen, mit welcher Anteilnahme die Hottenbacher hinter ihrem Wald stehen.